News

Offensichtlich noch weitere Xerox-Geräte betroffen

Ich arbeite gerade die Mails von letzter Nacht durch. Aus diesen geht hervor, dass diverse Leser in der Lage waren, den Bug auf folgenden Geräten zu reproduzieren (danke, Christian und andere):

  • WorkCentre 7530, WorkCentre 7328, WorkCentre 7346, WorkCentre 7545

Auch hier gilt: Habe ich nicht selbst gemacht, also Hörensagen, wenn auch plausibel. Meine eigenen Beobachtungen betrafen folgende Geräte:

  • WorkCentre 7535, WorkCentre 7556

Weitere Mails gingen ein zur Reproduktion der Fehler auf den Geräten

  • Xerox ColorQube 9203, Xerox ColorQube 9201

Manche Leser können die Fehler reproduzieren, wollen aber aus naheliegenden Gründen nicht genannt werden. Daher ausdrücklich: Das respektiere ich und nenne diejenigen dann auch nicht. Ich nutze auch gleich mal die Gelegenheit, um eine „anscheinend betroffene Geräte“-Section zu meinem Artikel hinzuzufügen.

Weiter: Viele Leser haben nach einem Original-Scan-PDF aus einem der betroffenen Kopierer gefragt. Also steht einer der Scans jetzt auch unten im Originalartikel zum Download.

Erste Vermutungen zur Ursache der Xerox-Scanfehler

Die folgenden Informationen sind auch in den Originalartikel eingepflegt, damit ihr alles auf einen Blick habt.

Der Gedanke einer zu hart eingestellten Bildkompression und der Wiederverwendung einzelner Bild-Patches scheint so falsch nicht gewesen zu sein. Aus mehreren Zuschriften geht die Mutmaßung hervor, dass in den Geräten für PDF-Scans die JBIG2-Kompression für Bilddaten zum Einsatz kommt. Diese erzeugen ein Wörterbuch an ähnlichen Bild-Kacheln (Patches), die dann nach Bedarf mehrfach verwendet werden, solange der dadurch produzierte Fehler nicht zu groß wird. Ich finde das sehr plausibel.

Das würde auch erklären, warum der Fehler primär auftritt, wenn man Text am Rande der lesbaren Auflösung scannt. Dann liegt man größenmäßig in der Nähe der verwendeten Patches, und ganze Buchstabenblöcke werden sauber ausgeschnitten und vertauscht, so wie oben. Statische Strukturen wie Linien um die Buchstaben sind dann sogar hilfreich, und so kommen dann auch so sauber ausgetauschte Quadratmeterzahlen zustande.

Es sieht nun so aus, als wäre JBIG2 im vorliegenden Fall vom Hersteller zu radikal eingestellt, bzw. eine zu große Patchgröße gewählt. Eine Patchgröße zu wählen, in der ganze, lesbare Zeichen unterbringbar sind, wäre extrem fahrlässig. Es würde auch ein Licht darauf werfen, wie die Geräte getestet worden sind – denn gerade der Einfall, bei Einsatz eines solchen Kompressionsverfahrens schlecht aufgelöste Zeichen auf Abweichungen zu testen, drängt sich eigentlich geradezu auf. Man darf also gespannt sein, wann Xerox sich äußert – auf jeden Fall danke erstmal, dass ihr die Sache so verbreitet, ich finde das sehr nützlich. Macht weiter so! Und ich freue mich in jedem Fall über weitere, hilfreiche Zuschriften.

Update: Kommt grad per Mail rein :-) – Danke, Boris!