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DSGVO for the win!

Die Datenschutzgrundverordnung ist in Kraft getreten. Wie wir ja alle wissen, ist das Recht auf informationelle Selbstbestimmung heute das Supergrundrecht – deutlich höher priorisiert als im Vergleich mindere Grundrechte wie z.B. das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Im Ergebnis machen sich auch private, nichtkommerzielle, werbefreie Webseiten wie meine sehr einfach zum Abmahnziel.

Um allfälligen Quersubventionierungen irgendwelcher Abmahnanwälte vorzubeugen, dürft ihr ab heute nicht nur meine neue Datenschutzerklärung bewundern, sondern auch einen Banner klicken, auf dem ihr euch damit einverstanden erklärt, dass diese Webseite Cookies benutzen darf. Toll! Der Fortschritt ist nicht aufzuhalten!

Das mit den Cookies habe ich absichtlich so formuliert, weil ich seit Jahren keine Cookies für irgendwas nutze. Selbst die Cookies, die mein Content Management System (Dokuwiki) automatisch generiert, filtere ich raus, bevor sie euch erreichen. Wenn man's ganz genau nimmt, klickt ihr den Cookie-Banner also umsonst. Da ich aber nicht weiß, was zukünftig technisch notwendig wird, und auch keine Lust habe, auf-Verdacht-Abmahnungen von irgendwelchen technisch semi-versierten Anwälten zu kriegen, bloß weil der Banner fehlt, gibt es den Banner eben dennoch. Schöne neue Welt.

Edit: Da ich alle Cookies filtere, filtere ich natürlich auch den Cookie, der den Cookie-Banner daran hindert, bei euch immer und immer wieder angezeigt zu werden. Mist. Muss mal schauen, wie ich damit umgehe, vielleicht lasse ich den Banner dann doch einfach weg.

Edit 2: Eine weitere, in meinen Augen gangbare Herangehensweise an die DSGVO findet sich hier. :-) (Danke, Thilo)

Edit 3: Habe den Banner jetzt temporär entfernt.

Sonntagsfragen-Livediagramme nach wie vor online

Aus gegebenem Anlass: Die live aktualisierten Diagramme zu den Wahlumfragen aller relevanten Umfrageinstitute sind nach wie vor unter http://www.dkriesel.com/sonntagsfrage abrufbar. Hinter dem Link gibt es auch mehr Informationen, wie die einzelnen Diagramme errechnet werden. Hier ist direkt eine Ansicht der Umfrageergebnisse seit der Wahl 2017.

Findet den Unterschied

Man braucht schon mathematische Verfahren aus dem Big Data-Bereich, um die Grenzen der Parteien zu entdecken.

Die Zeit vor der Wahl, ein Routinebetrieb, so scheint es. Die Medien zitieren fast täglich neue Umfragen und man selbst macht sich Gedanken, wem man dieses mal eine Stimme schenken will – oder welche Parteien man überhaupt für wählbar hält. In diesem Jahr ist die Entscheidungsfindung besonders schwer. Zum einen drängt sich dem interessierten Bürger das Gefühl auf, dass der türkische Präsident Erdoğan in Deutschland engagierter für sein Referendum wahlkämpft als die Volksparteien für die Bundestagswahl; zum anderen helfen auch die inhaltlich hochangereicherten Slogans der Parteien nur bedingt.

Ein Ausweg soll sein: der Wahl-O-Mat, angeboten von der Bundeszentrale für politische Bildung. Dahinter steckt ein populärer Computeralgorithmus, der als Informationsangebot gedacht ist, aber auch als Entscheidungshilfe für die Wahl dienen kann. Er funktioniert leicht vereinfacht so: Die zur Wahl stehenden Parteien werden zu 38 Thesen befragt. Die Parteien dürfen zu jeder These aus drei Antworten wählen: Zustimmung, Ablehnung und Neutralität. Die Antworten der Parteien werden im Wahl-O-Mat gespeichert. Jetzt ist der Wähler dran: er darf zu denselben Thesen ebenfalls zustimmen, ablehnen oder neutral antworten. Die Antwortkette wird mit den Antwortketten der Parteien verglichen. Übereinstimmende Antworten geben zwei Punkte, gegensätzliche Zustimmung beziehungsweise Ablehnung ergeben null Punkte. Kombinationen wie ‚Neutral und Ablehnung‘ ergeben einen Punkt. Für jede Partei erhält man so den Prozentsatz der maximal möglichen Punkte. Diese Antwort soll Orientierung liefern, welche Partei am besten zum eigenen Meinungsbild passt.

Mathematisch ist dieser Ansatz sehr vielversprechend. Allein: Er nützt dieses Jahr nicht viel. Denn es stimmt ja, was der Herausgeber dieser Zeitung bemängelte (siehe F.A.Z. vom 8. September): Wenn sich mehrere Parteiprogramme so stark ähneln, dass am Ende alle nur ein paar Prozentpunkte unterschiedlich weit von meinen Wünschen entfernt liegen, hilft die Information auch nicht recht weiter. Was nützt eine Wahlempfehlung, bei der die vier heute im Bundestag vertretenen Parteien sich gewissermaßen den ersten Platz teilen?

Wahl-O-Mat-Auswertung Bundestagswahl 2017, Teil 2: Thesen- und Parteienverwandtschaften

Heute geht es noch mal ein bisschen um den Wahl-O-Mat. Wie letztes mal werte ich die Parteien nach ihren Antworten auf die Wahl-O-Mat-Thesen aus, aber diesmal rendere ich daraus keine Landkarte, sondern eine Cluster Heatmap. Diese Art der Grafik ist etwas komplexer. Dafür ist sie sehr Informationstragend. Ich präsentiere sie wieder zuerst, und danach führe ich euch schrittweise heran. Wie immer könnt ihr die Grafik zum Vergrößern klicken.